Bloody Nights von -Shiranui- (B/V A/U) ================================================================================ Kapitel 20: Games ----------------- A/N Warnung: Es wird geflucht, beschimpft und gebissen! ^____^ Der dunkle Stoff seines Mantels wehte im Rhythmus seiner hastigen Bewegungen. Sein schwarzes Haar wurde von der Dunkelheit der Nacht regelrecht verschlungen, während er durch die Straßen eilte. In einem Hinterhof öffnete er eine knarrende, verrostete Tür und betrat schließlich nach einem düsteren Korridor einen verrauchten Raum. Er begrüßte die vier Karten spielenden Figuren, die in einer Ecke ihre Zigaretten Kette pafften mit einem Kopfnicken und hielt schließlich vor einer weiteren Tür inne. Nach kurzem Zögern klopfte er und wartetet auf die Erlaubnis eintreten zu dürfen, die in Form eines rauen Knurrens schließlich erteilt wurde. Sein Blick traf ein grünes Augenpaar, das ihn rau und kühl musterte, als er den kleineren Raum betrat. "Und?" Yamchu grub seine Hände tiefer in seine Manteltaschen. "Nichts." Zarbon's Augenbrauen hoben sich. "Was soll das heißen, 'nichts'?" Yamchu strich eine Strähne seines schwarzen Haares zurück und setzte sich schließlich auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand, hinter dem der ramponierte Anführer seiner Gang saß, dessen Gesicht noch immer von dunklen Hämatomen und Schwellungen entstellt war. Er seufzte tief. "Ich habe die ganze Gegend abgesucht. Keiner passt auf deine Beschreibung." Zarbon knurrte tief und seine Faust fuhr knallend auf seinen Schreibtisch nieder. Frust durchflutete seinen Körper. Es war nicht möglich, es konnte einfach nicht sein! Seine Vernetzungen, seine Informanten, Spione.. all seine Beziehungen, die weit in die untersten Ebenen reichten schienen nutzlos. Und das Gesicht, diese Visage, die ihn so entblößt, so erniedrigt hatte, verfolgte ihn, bereitete ihm schlaflose Nächte. Er hatte diesen Bastard so klar vor seinem inneren Auge und doch schien er unauffindbar zu sein. "Haltet weiter Ausschau." Er würde ihn finden und er würde ihn dafür büßen lassen. Er schloss die Augen und lehnte sich zurück. Yamchu sah dies als Zeichen, entlassen zu sein und erhob sich schließlich. "Boss, ich weiß zwar nicht, was passiert ist, aber solltest du dich nicht lieber..." "VERSCHWINDE!" Yamchu zuckte zusammen und verließ hastig den Raum. Was war nur in ihn gefahren? Er hatte das Glück gehabt, das Zarbon nicht schon wegen seines Misserfolges an die Decke gegangen war und nun hatte er ihn auch noch direkt provoziert. "Du Vollidiot," murmelte er zu sich selbst, als er wieder in die kühle Nacht, vom Licht des fast ganz vollbauchigen Mondes begrüßt trat. ~*~*~*~* Fahle Sonnenstrahlen hüllten die Stadt in ein laues Licht, die Sonne näherte sich ihrem Untergang. Bulma stand vor ihrem Badezimmerspiegel und kämmte ihre leicht zerzausten Haare glatt. Ein warmes Lächeln zierte ihre Lippen. Sie hatte bis Mittag geschlafen, ihre Einkäufe gemütlich erledigt, endlich mal wieder ihre Wohnung auf Vordermann gebracht und war schlichtweg zufrieden. Nachdem sie sich bei ihrem Chef krank gemeldet hatte, war der letzte Stein gefallen, der ihr Herz erschwert hatte. Sie gönnte sich nun einige Tag der Ruhe und sie wollte sich den Horror ersparen, Zarbon noch ein Mal sehen zu müssen. Ihrer Erfahrung nach müsste der Prozess innerhalb diese Woche abgeschlossen und der Urteilsspruch gesprochen worden sein. Obwohl ihr Chef sich sehr ärgerlich über ihren plötzlichen Krankenstand geäußert hatte, fühlte sie sich mehr als erleichtert. Sollte sich dieser olle Anderson aufregen, so viel er wollte. Er schätze ihre Arbeit sowieso viel zu wenig. Sie griff nach einem Haargummi und band ihre Haare zu einem lässigen Pferdeschwanz zusammen. Die weichen Spitzen ihrer Haare kitzelten dabei ihren nackten Nacken. Inspizierend drehte sie sich vor dem Spiegel, zufrieden mit dem, was sie sah. Sie trug eine rot-schwarze Korsage, dazu eine ihrer geliebten hautengen Leder-Look Jeans und rote Stiefel. Leichtes Make-up vollendete ihren Night Life Look. Sich selbst ein strahlendes Lächeln schenkend verabschiedete sie sich von ihrem Spiegelbild und ging in ihr Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch fallen ließ. Es war noch viel zu früh, Vegeta würde sie erst in ein oder zwei Stunden abholen, doch die Vorfreude hatte sie angetrieben und es war schwer, noch so lange warten zu müssen. Die letzten Sonnenstrahlen warfen sich noch verschwommen in allen Rottönen über das Firmament, als sie nach ihrem Weinglas griff. "Cheers" zwitscherte sie, hob das Glas festlich in die Höhe und nippte schließlich daran. Es war ein Abend, der gefeiert werden musste. Sie fühlte sich frei und leicht und das Wichtigste war, dass sie heute Abend endlich mal wieder ein richtiges Date hatte. Insofern man eine Verabredung mit einem Vampir so bezeichnen konnte. Vegeta würde sie bestimmt für diese Wortwahl verfluchen, schließlich hatte er an diesem Morgen nur etwas von "treffen" und "heute Abend" und "abholen" gebrummt, jedoch gefiel Bulma der Gedanke zu gut, als dass sie sich dies von ihm oder sonst jemandem vermiesen lassen würde. Ohne genau zu wissen warum - vielleicht lag es auch einfach an der ganz normalen Verrücktheit an Vollmondnächten - lachte sie euphorisch auf. Das Leben war einfach gut, verdammt gut. Sie war gerade dabei, ihr Weinglas zu leeren, als es kräftig an der Tür klopfte. Verwundert blickte sie zur Uhr und zögerte einige Augenblicke. So früh hatte sie ihn nun wirklich nicht erwartet, doch vielleicht ging es ihm gleich wie ihr selbst. Vielleicht freute er sich irgendwo tief vergraben unter seiner emotionslosen, kühlen Fassade selbst ein wenig, in ihrer Gesellschaft sein zu können. Nun, ihr konnte es letztlich nur recht sein. Sie sprang von ihrem Sofa auf, stolperte dabei fast über ihre eigenen Füße und inspizierte sich noch ein Mal schnell von oben bis unten in einem Spiegel, der über einer Kommode hing und legte schließlich tief einatmend die Hand auf die Klinke der Tür. Mit einem strahlenden Lächeln öffnete sie diese schließlich. "Du hast ja endlich den Sinn einer Eingangstür entdeckt. Du bist aber ziemlich früh..." "Hey, Babe." Es war pures Eis, das nun ihre Kehle hinter glitt, ihren Körper erfasste und sie dabei regelrecht in ihrer Position gefrieren ließ. Das Lächeln verschwand von ihrem Gesicht und wurde dabei von einer plötzlichen Blässe ersetzt. All das Glück, das sie so kurz zuvor noch erfüllt hatte, war vergessen, so als hätte es nie existiert. "Was... Was tust du hier?" Sie biss auf ihre Unterlippe, selbst wütend darüber, wie schwächlich und zitternd ihre Stimme klang. Zarbon umgriff ihr Kinn mit einer kühlen Hand, sein anderer Arm schlang sich blitzschnell um ihre Hüfte und zog sie fest an sich. Sie versuchte sich von ihm zu befreien, doch ihr Körper war machtlos gegen seine trainierten Muskeln. "Ich hole mir, was mir gehört." Verdeutlichend verstärkte er seinen Griff, was Bulma vor Schmerz aufjauchzen ließ. "Und wie kommst du auf die Idee, das sich einfach so mit dir mitkomme?" Mit aller Kraft versuchte sie sich gegen ihn zu stemmen, doch ihren Körper schien jegliche Spannung, jegliche Energie zu verlassen, je mehr sie es versuchte. War sie wirklich so schwach? "Was du willst oder nicht spielt keine Rolle, Babe." "Nenn mich nicht Babe, du Ar...". Er drückte seine Lippen auf die ihren, mit grober, gieriger Gewalt. Geschockt reagierte Bulma auf die einzige Art, die ihr in ihrer Situation noch blieb. Sie biss zu. Zarbon schrie grollend auf, drückte sie jedoch noch fester an sich, sodass ihr langsam die Atmung stockte. Knurrend blitzte er sie aus zusammengekniffenen Lidern an, bevor seine blutende Lippe ableckte und zu Grinse begann. Seine Züge begannen vor ihren Augen zu verschwimmen, sie blinzelte, doch dies schien es nur noch zu verschlimmern. Noch ein Mal versuchte sie sich, aus seinem eisernen Griff zu befreien, doch dieses Mal schien ihre Muskulatur jegliche Dienste zu verweigern. Ein düsteres, heiseres Lachen umspielte ihre Ohren, als letztlich alles in ihrem Blickfeld zu einem verschwommenen Farbenmeer verschmolz. "Schlaf gut, du kleines Miststück." Es war das letzte, das Bulma hörte, bevor das Farbenmeer von einer blanken Schwärze verschlungen wurde. ~*~*~*~* Wärme durchflutete seinen Körper, ein fremdes und doch so vertrautes Gefühl, das seine Rasse nur wenige Minuten verspüren konnte, bis es schließlich von der ewigen Kälte ergriffen wurde. Für diese kurze Zeit wirkte seine Gestalt menschlich, ähnlich einem Wolf, der sich in einem weißen Schafspelz versteckte. Das frische, warme Blut einer jungen Frau glitt durch seine Gefäße, rein und unschuldig. Es war ein frühes Mahl gewesen. Er nahm seine Speisen normalerweise niemals bei noch vorhandenem Tageslicht ein und bevorzugte sie vor allem nach Mitternacht einzunehmen, hielt lieber Ausschau nach dem bekömmlichsten Objekt. Doch heute blieb ihm keine Zeit. Er hatte sich zu einem Treffen verpflichtet und so hatte er sich den erst besten Leckerbissen geschnappt, der ihm über den Weg gelaufen war. Praktischer Weise war es dieses Mädchen gewesen, das seinem dunklen Charme keine Sekunde widerstehen konnte. Es war ein leichtes Spiel mit diesen naiven Gören. Er leckte sich über seine noch warmen Lippen und schob seine schwarze Sonnenbrille höher. Es war schon fast zu leicht, dieses Spiel mit den Menschen. Die physische und psychische Schwäche dieser Wesen war schon geradezu lächerlich. Grinsend dachte er an blaues Haar, das über schmale Schultern glitt. Das Spiel, das heute Nacht auf ihn wartete, versprach jedoch deutlich spannender zu werden. Der Gegner, der in diesem Moment auf ihn wartete besaß zwar die übliche physische Schwäche, doch war die Psyche manchmal eine, den Körper bei weitem überragende Macht. In friedlicher Starre ruhte der Glaspalast vor ihm. Er musterte das Großstadtgebäude. Obwohl dieser Ort sonst nichts als blanke Neutralität, ja fast Langeweile ausstrahlte, heute schien er anders. Seine Nase reckte sich unweigerlich in die Höhe, mit geschlossenen Augen lauschte er, filterte die unzähligen Gerüche und Geräusche, die ihn umgaben. Ein tiefes Knurren verließ seine Kehle, als ein bekannter, abstoßender Geruch seine feinen Riechfasern reizte. Mit blitzschneller Bewegung verschmolz sein Körper mit einem kühlen Schatten, der sich breit über eine Hauswand warf. Sekunden später tauchte er vor Bulma's Wohnungstür auf. Misstrauisch musterte er diese. Schwere Düfte erfüllten ihn, erzählten ihm die Geschichte der Geschehnisse, die sich hier vor nicht allzu langer Zeit zugetragen hatten. Wut, Verzweiflung, Ohnmacht, es waren viele Emotionen, die sich ihren Weg in seine Gedanken bahnten. Eine seiner geballten Fäuste prallte gegen die Wand, aus der er zuvor gekommen war. Grauer Putz bröckelte zu Boden. Es war eine starke, präsente Emotion, die ihn schließlich wieder zur Besinnung rief. Rache, der Durst, das Verlangen danach. Unsanft schlug er die Tür mit einem Schuhtritt auf, die nur angelehnt gewesen war und nun knallend gegen das Innenleben der Wohnung prallte. Die Erschütterung riss sie fast aus ihrer Verankerung. Vegeta hätte selbst mit geschlossenen Augen die Verwüstung in den Räumen klar erkannt. Glasscherben verstreuten sich über den Boden, Bilder waren von den Wänden gerissen, Kästen eingeschlagen. Euphorie, fast kindliche Freude sprang ihm entgegen, umspielte ihn in ihrer lebendigen Natur, ein leichter, schwebender Hauch, der bald von einer anderen, hämischen Freude ersetzt wurde, die wie Gift von den Wänden tropfte. Es war die letztere, die diese Wohnung so zugerichtet hatte. Doch diese interessierte ihn nicht. Sein scharfer Verstand suchte nach dem Ursprung der Gelüste, die schwer in der Luft lagen. Und er fand sie im Wohnzimmer, in großen, blutroten Lettern geschrieben. Breitbeinig vor dem "Kunstwerk" verweilend verschränkte er die Arme vor seiner Brust. Oh, das Spiel war gerade tatsächlich durchaus interessant geworden. ~*~*~*~* Dumpfe entfernte Schreie vermischten sich mit verworrenem Gegröle, die Geräusche wirkten geradezu unwirklich, als sie zu ihr hindurch drangen. Doch sie waren da, wurden lauter und rissen sie schließlich aus ihrem Schlaf. Blinzelnd öffnete Bulma ihre Lider, es war nicht das klare, gewohnte Bild, das ihre Sinne preisgaben. Es war dunkel, so viel konnte sie erkennen. Doch alles andere verschwamm zu einem Brei aus grau und dunkelblau. War sie etwa eingeschlafen? Hatte sie zu viel Wein getrunken? Ein starkes Schwindelgefühl ergriff sie, brachte eine Welle der Übelkeit mit sich. Rau raunte ein Stöhnen aus ihrer trockenen Kehle. Seit wann war dieser Zustand zur Regel geworden? War ihre Gehirnerschütterung etwa doch noch nicht überstanden, etwa schlimmer geworden? Sie wollte ihre Hand an ihren Kopf führen, ihre Schläfen mit kreisenden Bewegungen lockern, sodass sich der eintretende Kopfschmerz wieder zurückzog. Doch zu ihrer Verwunderung wollte ihre Hand nicht gehorchen. Noch ein Mal versuchte sie die simple Bewegung auszuführen, ohne Erfolg. Es war lediglich ein enges, scheuerndes Gefühl, das ihre Handgelenke ergriff. War sie etwa...? Erschrocken fuhr ihr Körper in Alarmbereitschaft hoch, kam jedoch auch damit nicht weit. Ihre Augen hatten sich starr und weit geöffnet und als sich langsam das Blickfeld vor ihr aus der drehenden Bewegung in einen Stillstand geriet, schrie sie schrill auf. Ihre Stimme brach, zu trocken war ihre Kehle. Sie war nicht bei sich zu Hause. Panisch blickte sie sich um, erkannte nichts als dunkle Wände und einige Fenster. Der Raum war leer, außer ihr schien sich niemand darin zu befinden. Ihre Hände waren hinter ihr, hinter der Stuhllehne zusammengebunden, ebenso wie ihre Füße mit einem Strick fixiert waren. Was sollte das alles? Was zum Teufel war passiert? Ihr stockte der Atem, als sie die einzige Tür des Raumes knarren hörte. "So früh schon wach?" Bulma's Kinn klappte nach unten und fassungslos beobachtete sie, wie Zarbon den Raum betrat, ein selbstsicheres Grinsen auf seinen Lippen. Er trat zu ihr, was Bulma unweigerlich zurückweichen ließ, so viel es ihre Position zumindest zuließ. Sein alkoholgetränkter Atem strich über ihre Haut und zu der grauenhaften Übelkeit gesellte sich ein schwerer Brechreiz. "Du siehst blass aus, Babe." "Nenn mich nicht Babe." Zarbon lachte auf, es war ein künstliches, ekelhaftes Lachen, das eine Spur Irrsinn beinhaltete. "Bei dem Thema waren wir heute Abend doch schon ein Mal, nicht wahr?" Er strich über ihre Wange, eine grobe, unsanfte Bewegung und er war kurz davor, ihr eine Ohrfeige zu verpassen. Doch er unterdrückte sein Verlangen, er brauchte dieses hübsche Gesicht zumindest heute Nacht noch in seiner gesamten Schönheit und amüsierte sich stattdessen über ihren fragenden Gesichtsausdruck. "Du erinnerst dich natürlich leider nicht mehr daran, zu schade." Schorf riss er an ihrem Kinn, fixierte es mit seiner Hand, sodass sie ihm, seinem Blick, seiner Präsenz nicht mehr ausweichen konnte. "Auf deine Trinkgewohnheiten ist jedenfalls Verlass, dein guter alter Rotwein. Ich habe nie verstanden, warum du dieses langweilige Gesöff bevorzugst." Sie verstand nicht, was hatte Rotwein mit all dem zu tun? Jedoch traf sie in diesem Moment eine Erinnerung, die letzte Erinnerung die alles zu überdecken schien, das danach passiert war. Sie hatte auf ihrer Couch gesessen, gewartet und dabei ein Glas Rotwein an ihre Lippen angesetzt. "Es ist vielleicht keine gute Idee, sich Leuten zu widersetzen, die mit den schönsten Dingen ihr Geld verdienen." Bulma's Augen weiteten sich. "Du hast mir doch nicht etwa..." Er lachte abermals sein dreckiges Lachen. "Eine offene Weinflasche im Kühlschrank, ein paar Tropfen die die Wirkung verbessern und schon ist endlich alles so, wie ich es haben will." "Tropfen?" "Liquid Ecstasy, Babe. Ich habe noch mehr davon, wenn es dir so gut gefallen hat." Bulma spürte einen Klumpen in ihrem Hals. Das konnte nun doch wirklich nicht wahr sein. Dieses miese Schwein hatte sie unter Drogen gesetzt. "Warum tust du das alles?" Zarbon stütze seine Hände auf den Armlehnen von Bulma's Stuhl auf, er dachte nicht daran, auch nur einen Zentimeter zurückzuweichen. Dieses Flittchen sollte wissen, wem sie nun für immer gehörte. "Ich sagte doch, ich bekomme immer alles, was ich will. Und nun hör auf, dein Gesicht so zu verziehen. Ich brauche dich heute in strahlendster Schönheit, du bist schließlich mein Ehrengast und mein Preis." "Dein Preis?" Er grinste schief. "Ich habe heute Nacht einen Gast zu uns eingeladen. Du wirst zusehen, wie ich deinen kleinen Freund fertig mache und danach wirst du schön brav alles machen, was ich dir sage." Sie hob verwundert die Augenbrauen. "So? Du hast meinen 'Freund' doch um die Ecke gebracht. Wie soll er also heute noch dein Gast sein?" Zarbon's Hand hob sich blitzartig und stoppte nur Millimeter vor Bulma's Wange. Der dadurch erzeugte Lufthauch strich kühl über ihre Haut und ließ einige ihrer Haarsträhnen sacht wehen. "Du testest meine Geduld, Schlampe. Denkst du, du kannst mich so einfach für Dumm verkaufen, ja? Ich weiß zwar nicht, mit dem du alles rumgehurt hast, aber einer dieser Bastarde ist auf jeden Fall noch da draußen und du warst heute mit ihm verabredet." Bulma's Züge verhärteten sich. "Du hast mich beobachtet." Sie brauchte diese Aussage nicht als Frage zu formulieren, sie hätte die Antwort sowieso schon gewusst. "Ich habe dich schließlich gewarnt. Ich bin kein Mann, dem man etwas abschlägt. Diese kleine Made im Park war lediglich der Vorgeschmack." Er richtete seinen Zeigefinger wütend auf sich selbst, zeigte auf sein noch deutlich erkennbares Veilchen. "Und der Drecksack, der für das verantwortlich ist, wird heute Nacht nicht überleben." Ihre Lippen öffneten sich, geschockt und sprachlos. Er sonnte sich kurz an ihrer Fassungslosigkeit. Oh ja, wenn heute Nacht vorbei war, würde er ihr zeigen, wem sie zu gehorchen hatte. Er würde ihre Schmerzensschreie genießen, sie hatte sich eine saftige Strafe schließlich redlich verdient. Mit seinem noch immer ausgestreckten Zeigefinger tippte er ihr Kinn an, schloss damit ihren Mund und brachte sie zurück aus ihren rasenden Gedanken in die kalte Realität. Zorn war augenblicklich in ihren Zügen zu lesen. "Du bist krank!" Sie spuckte ihm diese Worte regelrecht ins Gesicht. "Und wie immer hast du nicht zu Ende gedacht. Was ist mit deinem Prozess, was wenn der Staatsanwalt das herausfindet? Du wirst den Rest deines Lebens im Knast verbringen." Zarbon gluckste amüsiert und richtete sich endlich wieder auf, brachte damit Abstand zwischen sich und Bulma. "Es ist zu süß, dass du dich um mich sorgst. Denkst du aber wirklich, dass mich der ganze Gerichts-Scheiß interessiert? Geld ist Macht, Babe. Und davon habe ich mehr als genug." Bulma entspannte sich in ihrem unbequemen Stuhl, ließ die Wut und Anspannung von sich abfallen. Dieser arme Irre. "Du bist dein eigener Untergang." Sie lächelte schließlich und fügte flüsternd, für Zarbon unhörbar "Und du weißt nicht, mit wem du dich da anlegst" hinzu. ~*~*~*~* "Das ist nicht dein Ernst." Ungläubig starrte Juu zu Vegeta, der sich in gelassener Grazie an die Wand lehnte. Er ignorierte Juu's Kommentar, schließlich waren seine Anordnungen nicht zu hinterfragen. Chichi hob ihren Kopf an, der zuvor auf Kakarott's Schulter gelehnt hatte und blickte schließlich fragend zu Juu, in dessen Augen sie jedoch ebenso keine Antwort fand. Sie nahm die Situation in sich auf, versuchte, dieses seltsame Vorhaben Vegeta's zu verstehen, doch es wollte ihr, so sehr sie sich auch anstrengte, nicht gelingen. Es fehlte jede Logik darin, jeder Sinn. "Das ist die beste Aktion, die wir je gestartet haben. Wow, endlich mal wieder ein bisschen Action hier." Jay hopste euphorisch durch den Raum, wurde dabei aber jäh von seiner Schwester gestoppt, die ihn grob am Oberarm packte und ihn zu sich zog, sodass er ihre Wut direkt zu spüren bekommen konnte. "Bist du völlig von allen Geistern verlassen? Action? Wer ist denn hier vor kurzem fast in einer Blutlache verreckt? War dir das nicht 'Action' genug?" Jay kratzte sich beschwichtigend lächelnd am Kopf. "Ja, gut... aber das ist doch echt mal was. Ich meine... wir hätten heute so oder so ein paar Idioten verprügelt. Warum also nicht gleich diese schleimigen Oberidioten?" "Du hast sie doch wirklich nicht mehr alle. Das ist kompletter..." "Reg dich ab Juu. Ich habe genug von dieser lästigen Bande und heute ist die Nacht, in der wir sie beseitigen werden und wir werden dabei noch einen enormen Profit herausschlagen. Und du Jay... bleibst sowieso hier." Jay's Kinnlade klappte nach unten und er bereitete sich auf eine ausgereifte Quängelei vor, ließ es aber schließlich bleiben. Vegeta's eisiger Ton und Blick waren genug, um ihn davon abzuhalten. Er wusste selbst, dass er noch nicht hundertprozentig auf der Höhe war, aber hatte er wirklich verdient, dieses einmalige Ereignis zu verpassen? Das war schlicht nicht fair. Mit verschränkten Armen und einem vorgeschobenen Schmollmund ließ er sich neben Chichi in die Couch fallen. Juu richtete ihre Konzentration wieder auf Vegeta. "Ich verstehe dich einfach nicht mehr. Du bist völlig unrational." Vegeta stieß sich von der Wand ab, trat mit schweren Schritten durch den Raum, bis er direkt neben Juu stand, Schulter an Schulter. "Ich werde nicht hinterfragt, ich brauche nicht deine... ich brauche Niemandes Zustimmung." Juu senkte ihren Kopf, ihre Stimme ein leises flüstern und damit ein krasser Kontrast zu Vegeta's hartem, kaltem Tonfall. "Du verschweigst uns doch etwas." Er gluckste düster. "Ich wiederhole mich nicht, Juu. Wenn dir meine Abendplanung nicht gefällt, dann vergiss es. Du würdest mir aber meinen Spaß ein bisschen mindern, ohne jemanden, der mir den Rücken frei hält, wird mein Genuss nur halb so groß sein." Er wartete keine Antwort von ihr ab, er brauchte keine. Bevor er die Tür erreichte, hielt er noch ein Mal kurz inne. "Ihr kennt mein Vorhaben. Begleitet mich dabei oder lasst es bleiben." Damit war er verschwunden. Chichi ging zu Juu, die noch immer bewegungslos mitten im Raum stand, ergriff ihre Hand und riss den blonden Vampir so aus ihrer Starre. "Das ist Wahnsinn, das geht gegen alle Prinzipien." Juu musterte das Stück Wand, an der Vegeta zuvor gelehnt hatte. "Prinzipien ändern ich, Chichi." ~*~*~*~* Weit unter ihm grölte und krakeelte die Menge, während über ihm der Vollmond in all seiner große strahlte und es fühlte sich an, als würden sie ihm alle zujubeln. Tatsächlich jubelten sie über diese Nacht, hatten schon einiges an Alkohol intus und warteten lediglich auf den Anpfiff zur 'Jagd'. Dieser dumme Pöbel wusste nicht, was er heute verpassen würde, seinen Triumph, seinen Sieg. Ja, er, Zarbon, würde endlich wieder alle Fäden in der Hand halten, alles würde wieder so sein, wie er es wollte. Er hatte nun einige Wochen hinter sich, in denen er seine geliebte Macht, seine vollkommene Kontrolle verloren hatte, sein geordnetes, zwar kriminelles aber strukturiertes System war aus den Fugen geraten. Doch nun war es endlich soweit. Er würde seine Marionetten wieder für sich spielen lassen. Würde den Glanz der Dominanz in seinen Händen halten und dabei noch seine süße Rache ausüben. Dieser Bastard würde diese Nacht nicht überleben, der Preis dafür, dass er Zarbon das nehmen wollte, was schlichtweg ihm gehörte. Hier war sein Revier, diese Frau, die nun im eisernen Griff Yamchu's zappelte war SEINE Frau. Er drehte sich zu seinen Untertanen um, die ihn zahlreich auf dem flachen Dach des Hochhauses umringten, Rauch stieg aus einigen schmalen Schornsteinen auf, verflüchtigte sich lautlos und weiß im kühlen Nachtwind. "Meine lieben Ginyus. Heute Nacht kämpft euer Anführer für etwas, das ihm gehört. Ich werde heute ein für allemal klar stellen, dass man mir nicht in die Quere kommt und wenn man es doch wagt, wird man es sehr schnell bereuen." Natürlich verschwieg er ihnen, dass derjenige, der seine Freundin 'belästigt' hatte für die blauen Flecken und die gebrochene Nase verantwortlich gewesen war. Dies war schließlich eine unwichtige Nebeninformation, die lediglich ihn etwas anging. Die Männer jubelten ihm zu, hoben dabei feierlich ihre Bierflaschen und grölten im Chor mit der Menschenmenge, die am Fuße im großen Innenhof des Hochhauses ihr all monatliches Fest feierten. Während sich Zarbon in der Anerkennung seiner Ginyus sonnte, versuchte sich Bulma noch immer von Yamchu's Griff zu befreien. "Ihr seid doch alle völlig Irre." Sie zerrte an ihren Fesseln, die sich noch immer schabend um ihre Handgelenke schlangen. "Hör auf so herumzuzappeln, das bringt dir eh nichts." Sie warf Yamchu einen tödlichen Blick über ihre Schulter zu. "Du bist genau so ein Bastard wie alle anderen hier, ein dämlicher Schoßhund der jeden Befehl von diesem Schwein ausführt." Yamchu zog an ihren Fesseln, was sie schmerzerfüllt aufjaulen ließ. "Du solltest dir genau überlegen, was du sagst. Du bist nicht unbedingt in der Position große Töne zu spucken." Da hatte er leider recht. Sie hatte nicht die geringste Chance gegen irgendeinen dieser Muskelberge. Und trotzdem widerstrebte es ihr, sich so herumschupsen zu lassen. Solange sie noch einen Funken Kraft in sich spürte, würde sie sich wehren, so sehr ihr Körper dabei auch schmerzte. "Glaubst du wirklich, dass dich dein 'Freund' retten wird? Für den warst du doch nichts als ein hübscher schneller Fi....". Yamchu schrie auf, als Bulma's hochhackiger Stiefel in seine empfindlichsten Teile traf. Auch auf die Gefahr hin, dass sie sie nun vielleicht wieder an den Beinen fesseln würden.. oder sie nun weit Schlimmeres erwartete, sie würde sich hier nicht alles gefallen lassen. Die Menge grölte amüsiert, als Yamchu zu Boden ging und sich dabei vor Schmerz krümmte. Bulma brauchte gar nicht erst zu versuchen daran zu denken, wegzurennen. Von einer Sekunde zur nächsten fand sie sich an eine Wand gepresst wieder, ihre Hände dieses Mal überstreckt über ihr angekettet. Es war Zarbon selbst, der sie dort hin verbannt hatte und er strich wieder über ihr Kinn, hinab zu ihrem Hals, wo seine Hand kurz und fest zu drückte. Sie zeigte keine Regung, ihre Schreie vor Schmerz und Erniedrigung hallten lediglich in ihrem Inneren wieder. Er drehte sich schließlich von ihr ab. "Für diese Frau, lohnt es sich doch zu kämpfen, nicht wahr, Männer?" Bulma hätte ihn angespuckt, hätte sie nur nicht einen solch trockenen Hals. Sie hasste diesen Mann, sie hasste all diese Männer. Tränen der Wut wollten sich ihren Weg in ihre Augenwinkel bahnen, doch diese Genugtuung würde sie diesen Scheusalen nicht gönnen. Sie würde keine Schwäche zeigen, ihr Kinn hoch halten. Und doch schaffte es der kalte, kriechende Zweifel in ihre Gedanken, keimte unbemerkt in ihren Gedanken. 'Glaubst du wirklich, dass dich dein Freund retten wird?' Sie glaubte daran und doch... würde er es tun? War er 'ein Freund', war er 'ihr Freund'? Sie wusste keine Antwort auf diese Frage. Vielleicht war sie wirklich nichts als eine kleine Ablenkung für ihn gewesen, nichts Besonderes, nichts Bedeutendes. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken und zum ersten Mal stellte sie sich selbst die Frage, was er eigentlich für sie war? War er noch immer dieses Monster, dieser Bastard der ihr ihr Leben schwer machte oder war er doch... ~*~*~*~* Rauschender Lärm traf auf sensible Ohren. Kakarott verzog sein Gesicht und betrachtete die Menschenmenge skeptisch von der Seite. Es war ihm schon in der ersten Sekunde klar gewesen, dass er diese Menschen und diesen Ort nicht mochte. Es roch schrecklich nach verbranntem Plastik, das in den brennenden Mülltonnen dahinkohlte, betrunkene taumelten sich ihren Weg an ihm vorbei und stanken dabei schwindelerregend, halbnackte Frauen warfen sich an die Hälse von ekelerregenden Typen. Juu rümpfte die Nase. "Ich hasse diese Primitivlinge." Sie lehnte an einer Mauer und warf den vorbeilaufenden Menschen düstere Blicke zu, die, insofern sie dies noch bemerkten einen eingeschüchtert einen Bogen um die kleine Gruppe machten. "Ich frage mich, wie lange diese Idiotie noch anhält." Sie hatte schon einige dieser Trends kommen und gehen sehen. Gerade nun war es die Alibi-Jagd nach 'Vampiren', in ein paar Jahren würden es Hexen sein oder einfach nur irgendeine soziale Gruppe, die gerade ein paar Perverser nicht in den Kram passte. Dieses Klientel war zwar leicht zu amüsieren, jedoch war es sehr schnell gelangweilt. Der Name änderte sich, das Prinzip blieb. Das fröhliche Niedermetzeln von persönlichen Feinden unter einem plumpen Vorwand. Ihre Mundwinkel zogen sich zu einem Grinsen hoch. Sie fragte sich, wie all diese 'Jäger' reagieren würden, würden sie kapieren, dass ihre tatsächliche 'Beute' direkt vor ihnen stand... und sie genüsslich verhöhnte. Ein plötzlicher Schauer ergriff ihren Körper, ihre Sinne schlugen Alarm, das Grinsen verblieb jedoch auf ihren Lippen. "Da bist du ja endlich." Vegeta erwiderte lediglich ein kurzes Grollen und schritt an der kleinen Gruppe Vampire vorbei. Er blieb einige Schritte von ihnen entfernt stehen, hielt ihnen den Rücken zugekehrt. "Er wird seine Schergen um sich geschart haben. Ihr haltet sie von mir fern, sollten sie eingreifen wollen. Ich will nicht gestört werden." Chichi griff nach Kakarott's Hand. Ein seltsames Frösteln ergriff sie, als Vegeta's raue, eiskalte Stimme in ihr nachhallte. Sie wollte nicht wissen, was der älteste Vampir ihrer Gruppe vorhatte und hatte das leise Gefühl, dass sie heute Nacht eine Seite von ihm kennen lernen würde, die zuvor lediglich in ihren dunkelsten Vorstellungen herumgegeistert war. Sie stieg hinter Kakarott die Treppen hoch, ein dumpfer Geruch in ihrer Nase. Negative Aura schien geradezu von den Wänden zu tropfen. Obwohl sie ein Vampir war und keineswegs ängstlich, dieser Ort ließ ihre Nackenhaare zu Berge stehen. Vegeta's Stiefel traten um Punkt 24:00 Uhr über die Schwelle der Tür, die zum Dach des Hochhauses führte. Dutzende Augen richteten ihre Aufmerksamkeit unweigerlich auf ihn und er unterdrückte den tiefen Drang dunkel und angewidert über diese Ansammlung von Schwächlingen zu lachen. Und dann, für den Bruchteil einer Sekunde, ähnlich dem kurzen flüchtigen Aufflackern einer Flamme, war sie und nur sie da. Ihr Geruch, ihre flatternde Präsenz, ihr warmer Atem. Sein Geist nahm sie wahr, tanzte mit ihr, doch sein äußeres Erscheinungsbild zeigte vollkommene Ignoranz. Und ebenso ignorierte er die Reaktion von den Vampiren hinter sich. Chichi rief, schrie geradezu mental nach ihm, doch er blockte sie und ihr Gezeter aus. Sein gelangweilter Blick strich über die knurrenden Gesichter der Ginyus, bis er schließlich bei dem einen hängen blieb, der es gewagt hatte, etwas zu stehlen das ihm gehörte. Vegeta blieb vor Zarbon stehen, gefolgt von seinen 3 Begleitern und eine merkwürdige, gespannte Stille trat ein, die Szene schien für einige Minuten in einem Standbild gefangen zu sein, bis Zarbon glucksend auflachte. "Ein Angst einflößendes Gefolge hast du da..." Er musterte dabei die beiden Frauen, die ihm tödliche Blicke zuwarfen. Vegeta erwiderte keine Antwort, verschränkte lediglich die Arme vor der Brust. Zarbon hob die Augenbrauen, mit einer solch defensiven Reaktion hatte er nicht gerechnet... und schon gar nicht mit einem solch einfachen Spiel. Er imitierte Vegeta's Haltung, verschränkte ebenso die Arme vor der Brust und begann, seinen 'Gast' langsam musternd zu umkreisen. Als er seine Begutachtung beendet hatte, baute er sich schließlich mit geschellter Brust vor Vegeta auf und platzierte ein breites Grinsen auf sein Gesicht. "Der größte bist du ja nicht gerade." Seinem blasierten Spruch folgte ein weiteres Gelächter, in das auch der Rest der Ginyus einstimmte. Vegeta verzog jedoch noch immer keine Mine, was Zarbon unweigerlich verstummen ließ. Was bildete sich diese Made ein? "Was ist los, starr vor Angst?" Stille, lediglich das entfernte Grölen der 'Jäger', die so eben ausschwärmten und die Gassen und Straßen unsicher machten. Es war eine kleine Ader, die sich plötzlich auf Zarbon's Stirn abzeichnete und in hastigen Abständen pochte und die seine innere Anspannung und Wut verriet. Ohne jegliche Vorwarnung preschte er vor, seine Faust zielte direkt auf Vegeta's maskulines Kinn. Jedes einzelne umstehende Augenpaar war auf diese Faust gerichtet, die in der Mitte ihres Fluges von einer Hand abgefangen wurde. Das klatschende Geräusch, das nun im Wind verhallte, war der Vorbote für einen weiteren Laut, der einige der Zuschauer zusammenzucken ließ, so als würden sie selbst einen Tropfen des Schmerzes spüren, der verursacht wurde. Es war ein knarren, gefolgt von einem leisen Wimmern. Die kleinen Knochen der Finger von Zarbon's rechter Hand stauchten sich ineinander, die feinen Gelenke waren dem Druck fast nicht mehr gewachsen und Zarbon glaubte, dass nun jede Sekunde all diese kleine Knochen nichts mehr waren als spitze Splitter. Vegeta hielt seine Hand in einem tödlichen Griff. Seine Mine verharrte eisern, doch in seiner Stimme schwang Belustigung mit. “Willst du hier nur mit deinen blöden Sprüchen glänzen oder können wir endlich über das Geschäftliche sprechen?” Er ließ die Hand des anderen los, der sogleich zischend einige Schritte zurück wich. Zarbon’s Stolz litt, doch der Schmerz war zu präsent um ihn vollkommen ignorieren zu können. Knurrend hielt er seine pochende Hand und fixierte den Mann vor sich. Dieser Bastard wagte es, sich über ihn lustig zu machen. Er würde dafür büßen, nun noch mehr als zuvor und dieser Gedanke schließlich trieb ihm wieder sein selbstsicheres Grinsen auf die Lippen. „Du kommst gleich zur Sache, wie ich sehe.“ Er stemmte die Fäuste in die Hüften, den stechenden Schmerz, der dabei von seiner Rechten ausging, dieses Mal keine Beachtung schenkend. Er würde sich schließlich nicht noch ein Mal vor seinen Männern blamieren lassen. Mit protzigen Schritten ging er zu Bulma und strich über ihr Kinn. Als sie seiner Berührung auszuweichen versuchte indem sie ihren Kopf weg drehte, umgriff er ihren Hals mit seiner linken Hand und zwang ihr Kiefer wieder zurück, sodass er seine Lippen auf die ihren pressen konnte. Er schälte seinen Mund wieder von dem ihren, als sie wieder versuchte, seine bereits verletzte Unterlippe zu beißen. „Ein feuriges kleines Ding, nicht wahr? Nun ich denke, es ist klar, um welchen Preis es bei unserem netten Treffen hier geht.“ Zarbon musterte seinen Gegner, doch noch immer war sein stoischer Gesichtsausdruck unverändert. Er begann sich langsam zu fragen, ob sich dieser Typ überhaupt für die blauhaarige Schönheit interessierte. Hatte er sich zuletzt doch geirrt? „Du denkst, dass ich für so einen läppischen ‚Preis‘ hier her gekommen bin? Hn, ich weiß besseres mit meiner Zeit anzufangen.“ Chichi gefror das ohnehin schon kalte Blut in ihrem Körper. Nicht genug, dass dieses Ekel Zarbon Bulma wie ein Tier angekettet hatte und sie wie einen Gegenstand hier präsentierte. Nun machte Vegeta auch noch eine große Show daraus, Bulma zu ignorieren und so zu tun, als würde sie ihn in keinster Weise interessieren. Chichi wusste, dass es nicht so war, auch wenn sein Schauspiel durchaus überzeugend war. Doch wenn sie zu Bulma hinüber blickte, erkannte sie tiefsten Zweifel in den Zügen der blauhaarigen Frau. Bulma’s blasses Gesicht wirkte geradezu eingefallen. Schmerz spiegelte sich in ihren Augen wieder und Chichi konnte sehen, dass sie ihren eigenen inneren Kampf bestritt. Sie schien sich zu fragen, ob Vegeta wirklich absolut keinerlei Interesse für sie hegte. Und dann, als sich dieser umdrehte und wieder in Richtung Tür schritt, konnte Chichi förmlich hören, wie Bulma’s Herz brach. Vegeta war grausam wenn es darum ging, jegliche Anzeichen von Schwäche auszumerzen. Seine kalte, unnahbare, brutale Aura entstand zu einem großen Teil durch seine Gefühlskälte, seine Ignoranz für alles außer für sich selbst. Chichi und die anderen hatten mit den Jahren gelernt, dass es seine Art zu kämpfen und womöglich auch seine Art des Beschützens war. Vegeta’s Charakter war ein komplexes, konfuses Konstrukt das wohl niemals jemand komplett entschlüsseln würde. Chichi beobachtete mit Wehmut wie Bulma in sich zusammen sackte, wie ihre Mimik sich verfinsterte und sich eine tiefe Hoffnungslosigkeit darin ausbreitete, als Vegeta Bulma, Zarbon und dessen Gefolge den Rücken zu drehte und in Richtung Tür zurück schritt. „Wenn dich dieser Einsatz nicht genug reizt, mach einen Vorschlag.“ Vegeta flog ein Lächeln über die Lippen als er stehen blieb, das sofort von seiner steinernen Mine verschwunden war, als er sich wieder umdrehte. Seine dunklen Augen fixierten Zarbon und er spürte den Zorn seines Gegenübers, der ihm entgegen schwappte. „Einhundert tausend.“ Zarbon’s Kinn klappte hinunter, bevor er zu glucksen begann und schließlich wieder in ein amüsiertes Gelächter ausbrach. „Du hast doch niemals so viel.“ Vegeta hob eine Augenbraue. „Das lass mal meine Sorge sein.“ Zarbon’s Gedanken rasten. Er hatte sich das alles so nicht vorgestellt, hatte das alles anders geplant. Er musterte den seltsamen Mann, der ihm gegenüber stand. Von ihm ging eine Kälte aus, die einem eine Gänsehaut über den Körper jagte. Doch er würde sich von diesem Schwächling nicht an der Nase herumführen lassen. Für ihn war dieser Betrag Peanuts, etwas, das er locker an drei bis vier Tagen verdiente, wenn die Geschäfte schlecht liefen. „Gut, warum nicht. Das macht es doch noch ein wenig interessanter.“ Er schnippte mit dem Finger und Yamchu tauchte sogleich an seiner Seite auf. „Bring mir einen Koffer mit der gewünschten Summe unseres Gastes.“ Er grinste und ein Gefühl der Überlegenheit breitete sich in ihm aus. Er hatte die Größe, die Herausforderung anzunehmen und zeigte noch dazu, dass eine Summe die für andere beträchtlich war für ihn ein Klacks war. Zarbon wusste, dass diese Geste ihm Respekt bescherte, auch wenn es unsinnig war, den Koffer tatsächlich hier her zu schaffen. Schließlich würde er der Sieger dieser Nacht sein. Während Zarbon in blanker Arroganz schwelte, warf Vegeta Chichi einen Blick zu, worauf diese nickte. Diese Geste genügte ihm um zu wissen, dass er sich nun vollständig auf seinen Gegner konzentrieren konnte. Er spürte, dass Zarbon in seinen verblendeten Sphären schwebte und die Gefahr, in die er sich soeben begeben hatte in keinster Weise ahnte, gleich einer Gazelle die friedlich graste, während sich das Raubtier anschlich. Er würde es genießen ihn in Stücke zu reißen. Sich seines Mantels entledigend baute er sich vor Zarbon auf. Sein kräftiger, definierter Oberkörper zeichnete sich durch sein schwarzes Muskelshirt ab. Er ließ seine Fingergelenke knacken und verschränkte anschließend die Arme vor der Brust. „Worauf wartest du also noch?“ Ein Anflug von Überraschung erfasste Zarbon, als er den muskulösen Körper Vegeta’s sah. Er hatte unter diesem Mantel kein solches Kraftpaket erwartet. Nun, das würde ihm auch nichts bringen. Schließlich war Zarbon selbst kein schwächlicher Zahnstocher. Er schlug seine Faust in seine flache Hand, demonstrierte weiterhin Überlegenheit und Selbstbewusstsein. „Keine Regeln.“ Vegeta zeigte schließlich seine erste, offene Gefühlsregung, als er seine Lippen in ein zufriedenes Grinsen verzog. „Keine Regeln“ wiederholte er in tiefem, rauem Ton. Zarbon stürmte sogleich auf ihn los und schlug in blinder Rage auf Vegeta ein, der jedem Hieb problemlos auswich und hie und da einige Schläge mit seinen Händen abfing. Im Hintergrund feuerten die Ginyus ihren Anführer an, grölten und brüllten, konzentriert auf den Kampf, der sich vor ihnen ereignete. Chichi’s sensible Ohren schmerzten angesichts der verworrenen, lauten Geräuschkulisse. Doch sie ignorierte das barbarische Gehabe um sich herum und löste sich schließlich von Kakarott, an dessen Arm sie sich zuvor geheftet hatte. Er griff nach ihr, doch sie wehrte ab und lächelte ihm Kopfschüttelnd zu. Vegeta hatte ihr einen Auftrag erteilt, den sie nur zu gerne erfüllen würde. Sie schlich sich unbemerkt an den Männern vorbei, die sich auf den Kampf vor sich konzentrierten. Selbst als Zuschauer bemerkten sie nicht, wie Vegeta lediglich mit Zarbon spielte, wie er seinen Gegner einer Marionette gleich tanzen ließ. Der schwarzhaarige Vampir hatte schließlich das ersehnte Ziel erreicht. Sie lächelte Bulma aufmunternd an, die ihr Lächeln – das jedoch ihre Augen nicht erreichte, erwiderte. Chichi griff nach Bulma’s Fesseln und befreite sie davon. Bulma stöhnte leise auf, Schmerz fuhr in Blitzen durch ihre Arme und Beine, die überstreckte Haltung in die sie gezwängt worden war rächten sich nun. Doch es war nicht der körperliche Schmerz, der sie am meisten quälte. Sie hatte nicht lange Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, da sie Chichi mit sich zog, vorbei an den Rücken der Ginyus und zurück in die dunkle Ecke, in der Kakarott und Juu standen. Juu beachtete die blauhaarige Frau nicht weiter, während Kakarott ihr eine tröstende Hand auf die Schulter legte. Chichi griff nach ihrer Hand, versuchte damit, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Es brauchte ein paar Minuten, bis sich die düsteren Wolken in Bulma’s Augen lichteten und sie ihren Blick zu Chichi wandte, die sie weiterhin aufmunternd anlächelte. „Auch wenn er sich alle Mühe gibt, es zu verbergen. Er IST wegen dir hier.“ Bulma schüttelte schwach den Kopf. Sie wusste nicht mehr, was sie glauben sollte. Sie selbst hatte sich zuvor die Frage gestellt, ob es irgendeine Verbindung zwischen ihr und diesem Mann gab. Und plötzlich war er aufgetaucht, der Ritter im schwarzen Lederoutfit und ihr Herz hatte dabei fast einen Salto geschlagen. In diesem Moment, als sie ihn da stehen gesehen hatte, war ihr klar geworden, was er für sie bedeutete. Und nur Minuten später war ihr diese Erkenntnis zum Verhängnis geworden. A/N Ich wollte das Kapitel eigentlich ausführlicher… aber ich hab momentan einfach wirklich alle Hände voll zu tun und absolut keine Zeit. Ich will euch nicht noch Wochen oder Monate lang auf eine Fortsetzung warten lassen. Es gibt sicher ein paar Sachen, die euch vielleicht ein bisschen unklar bleiben, das löst sich dann aber alles noch auf, ihr werdet sehen. Ein bisschen Cliffhanger-Feeling braucht man ja ab und an, ne? Zur Erklärung: Liquid Ecstasy – Hat an sich nichts mit dem allgemein bekannten Ecstasy zu tun und es wird häufig als KO Tropfen verwendet. Die Wirkung ist bei geringer Dosis ähnlich von Alkohol (berauschend und später einschläfernd). Und dann muss ich mein Gewissen noch erleichtern. Es tut mir ehrlich gesagt ein wenig Leid, dass Yamchu so oft in so fiese Rollen gezwängt wird. Er kann ja irgendwo nichts dafür, dass er halt nicht... so toll wie Vegeta ist XD . Auf jeden Fall hab ich schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil er in meiner FF auch schon so fiese Züge angenommen hat. Sorry, Yamchu! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)